St. Cäcilia Saffig

Herzlich Willkommen in der Pfarrkirche St. Cäcilia in Saffig

Trotz schwerwiegender Umgestaltungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Saffiger Pfarrkirche ein spätbarockes Gesamtkunstwerk. 

Unsere alte Pfarrkirche ist ein Werk des Würzburger Baumeisters Balthasar Neumann (1686 - 1753), des bedeutendsten Barockarchitekten Deutschlands.

Im Jahre 1742 wurde der Bau der Pfarrkirche St. Cäcilia vollendet. Am 11. Mai 1744 besichtigt Balthasar Neumann den schmucken Kirchbau.

Trotz schwerwiegender Umgestaltungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Saffiger Pfarrkirche ein spätbarockes Gesamtkunstwerk. Sie vermittelt eine festliche und heitere Stimmung. Altäre, Gemälde, Statuen, Orgel und Dekorationen fügen sich zu einer Einheit von goldenem Glanz zusammen. Form und Inhalt entsprechen sich.

Barock und Rokoko sind Kunst der katholischen Erneuerungsbewegung. In ihrer Prachtentfaltung vermitteln sie den Triumph der Glaubenswahrheit und die Freude an Gottes guter Schöpfung.

Das Licht strömt durch helle Fenster ohne farbige Glasmalereien ins Inntere und wird zum erhellenden Element der Architektur. Die Kirche erstrahlt im Vorglanz des Himmels, dem Ziel christlichen Lebens.

Viele Ausstattungsstücke trug Pfarrer Max Langen (1953 - 1975) mit großem Geschick aus nah und fern zusammen: Haupt- und Seitenaltäre, Kommunionbänke, Beichtstühle, Kanzel und Kronleuchter. Die erhalten gebliebenen Statuen und Gemälde der Heiligen wurden harmonisch integriert.

St. Cäcilia entspricht weitgehend dem Typus der mainfränkischen Landkirchen Balthasar Neumanns. Der dreigeschossige Turm tritt mit halber Seitenlänge aus der Fassade hervor und wird mit einer "welschen" Zwiebelhaube bekrönt. Dem dreijochigen Langhaus folgt ein Chorjoch mit beidseitigen Anbauten, im Unterschoß Sakristei und Ornatkammer, im Obergeschoß Oratorien. Eine Holzbrücke verband die südwestliche Herrschaftsempore mit dem nahen Schlossbau.

Kräftige Wandpfeiler gliedern das Innere, Gurtbögen die Kreuzgratgewölbe der Decke. Eine Orgelempore ist eingezogen. Den Triumphbogen vor dem Chor ziert das Allianzwappen des regierenden Grafenpaares zur Zeit der Kirchweihe (von der Leyen, von Hatzfeld und Gleichen).

Über ein Dutzend pausbäckiger Putten bevölkern den Hochaltar. In dessen Zentrum steht die Gottesmutter Maria, als Himmelskönigin auf Erdball und Mondsichel thronend. Über ihr der auferstandene Christus und die Taube als Symbol des Heiligen Geistes. An den Seiten die lateinischen Kirchenväter Ambrosius (links) und dessen Schüler Augustinus (rechts).



Was den Seitenaltar so wertvoll macht...

Im linken Seitenaltar findet sich die Pfarrpatronin, die heilige Cäcilia (neobarocke Arbeit). Bis 1725 lagen die Patronatsrechte der Kirche beim adligen Cäcilienstift in Köln (heute Schnüdgen-Museum für sakrale Kunst), da Saffig ursprünglich als kurkölnisches Lehen in den Besitz der von der Leyen kam. Unter den fast tausend Pfarreien des Bistums Trier besitzt Saffig das einzige Cäcilienpatrozinium.

Flankiert wird die römische Märtyrerin von den Heiligen Agnes (mit Lamm) und Margaretha (mit Drachen), die als Beschützerinnen der Jungfrauen, Bauern und Gärtner gelten.

Bauernheilige finden sich auch im rechten Seitenaltar: neben dem Hl. Josef sieht man den Hl. Wendalinus und den Hl. Leonhard (mit Kette). Zum Originalbestand der Kirche Balthasar Neumanns zählen auch die freistehenden Figuren: Antonius von Padua mit Lilie und Buch, Judas Thaddäus mit Keule, Aloisius, das Kreuz betrachtend, Johannes von Nepomuk und der von Pfeilen durchbohrte Sebastian.

Der Taufstein aus heimischer Basaltlava in Kelchform mit Kupferdeckel trägt im Fuß die Jahreszahl 1703 und stammt somit noch aus der Vorgängerkirche.

Originale sind auch die meisten Gemälde in St. Cäcilia. An der Wand des Turmgeschosses die "Mater dolorosa" sowie die Hl. Äbtissin Walburga, deren als heilkräftig angesehenes Öl einst auch in Saffig verkauft wurde. Im Chor befindet sich eine Darstellung der Kreuzigung Christi mit trauernder Maria von Magdala, ein Schutzengel mit Knaben in höfischer Pagentracht sowie der sterbende Sebastian, Schutzpatron der gleichnamigen Saffiger Bruderschaft.


An der Treppe zur Chorkrypta (Herrschaftsgruft) zeigt ein Bild unterhalb der Himmelskönigin die Barockkirche, die sich anschließenden Schloßbauten sowie Teile des Dorfes - die älteste Ansicht von Saffig.

Die neobarocke Orgel ist ein Werk der Firma Klais aus Bonn. Saffig ist übrigens die Heimat einer der berühmtesten Orgelbauer der frühen Neuzeit. Der hier um 1490 geborene Peter Briesger schuf unter anderem die Domorgeln von Maastricht, Tongern und Trier (1537).

Das wertvollste Kunstwerk der Kirche aber will nicht so recht in den heiteren Rahmen des Rokoko passen: es ist der plastische Christuskopf an der rechten Seitenwand. Dieses geschnitzte "Ecce homo" zeigt den leidenden Christus nach der Geißelung und Dornenkrönung. Es handelt sich um eine süddeutsche Arbeit aus der Zeit um 1500. Vielleicht was das Werk ein Geschenk des Würzburger Fürstbischofs Friedrich Karl (1674 - 1746) an seine Schwester, die Gräfin von der Leyen, anlässlich der Kirchweihe. Oder gehörte das "Ecce homo" schon zum Inventar der gotischen Vorgängerkirche? Wir wissen es nicht
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